Ausrichtendes Land für das Europa-Championat 2014 war in diesem Jahr die Schweiz. Die Austragungsflächen waren mir durch die Teilnahme in 2012 an gleicher Stelle bereits bekannt: eine leicht hügelige Landschaft, die sich rund um die kleine Ortschaft Troyes erstreckte. Viele Flächen waren noch ohne Bewuchs, andere Flächen hingegen mit Wintergetreide und Luzerne bedeckt.
Versammlungsort war eine ausgeräumte Scheune. Am ersten Tag wurden nach den obligatorischen Begrüßungsworten und organisatorischen Hinweisen zunächst erst einmal die Mannschaften präsentiert, die am Coupe d'Europe teilnahmen.
Die Mannschaften
Equipe Suisse:
Dahn de la Campagne Gravé, Ego du Grand Valy, Fidelio du Clos de la Capitainerie und Diane des Prés d'Ondine (Boitier); Sundowner's Angel (Scandella); Bolero of Flying Hunter (Fricker)
Equipe Italy:
Dario di Val Bruna und Dalila di Val Bruna (Qauglino); Dina und Cherry (Peri); Aldrado da Ponte (Merchetti)
Equipe Espagne:
Sundowner's Emporio (Balado); Gusy del Alto Humaran (Vargas)
Equipe France:
Elixe du Grand Valy (Merle des Isles); Frey de Pen Butun (Lambel); Callune (Charron); Eragon (Mazerolles); Elmer du Clos du Capitainerie und Eben des Quatres Roches (Duneau)
Equipe Allemagne:
Robin's Piper und Darci du Pont Brisard (Vida)
Am 2. Tag wurden vor dem Start die Hunde auf ihr Exterieur überprüft, d.h. es wurde das Gebiss kontrolliert und die Größe gemessen. Das fand mitten zwischen allen Teilnehmern statt. Manche Hunde fühlten sich dabei offensichtlich nicht wohl und wären vermutlich lieber auf dem Feld gewesen. Darci und Piper hingegen ließen die Prozedur geduldig über sich ergehen und willig in den Fang schauen.
Während der Veranstaltung herrschte an beiden Tagen gutes "Gordon-Setter-Wetter": es war bedeckt, kühl und regnerisch; dabei stetiger, strammer Wind. Während es am ersten Tag immer wieder mal kleinere Regenschauer gab, kam am zweiten Tag mittags einen dicken Regenguß vom Himmel herab, der alle Prüfungs-Teilnehmer in die Autos flüchten ließ. Glücklicherweise ließ er aber nach ca. einer Stunde nach. Die Sonne zeigte sich nur für kurze Augenblicke.
So gut diese Wetterbedingungen für die Hunde waren, so machten sie das Prüfungsgeschehen mühselig, denn die Feldwege wurden sofort schlammig und man fuhr wie auf Schmierseife. Hinzu kam, dass die Hühner sich in trockenere Bereiche verzogen, so dass es noch schwieriger war, welche zu finden.
Manche Gänge waren geländebedingt nicht zu beobachten. Folgende Hunde sind mir jedoch ins Auge gefallen, weil sie unglaublich schnell, passioniert und im allerbesten Stil sehr weiträumige Suchen zeigten: "Frey de Pen Butun" (France), Führer: Lambel, "Orlardo da Ponte" (Italy), Führer: Marcetti, "Elixe du Grand Valy" (France), Führer: Merle des Isles und "Cesca di val Bruna" (Italy), Führer: Quaglino.
Diesen Hunden bei der Arbeit zuzuschauen, war eine Augenweide. Keiner dieser tollen Gordon Setter hat es geschafft, sich zu platzieren. In den meisten Fällen hatten sie kein Wild bzw. der ein oder andere eliminierte sich an einem Hasen, dem er das Geleit gab. Insgesamt gab es – wie zuvor befürchtet – wenig Wild zu finden. Am ersten Tag konnte man mit Mühe und Not gerade mal 5 Paare Hühner sichten. Am anderen Tag mögen es – bedingt durch den Regen und den kalten Wind – noch weniger gewesen sein und viele Hunde erhielten keine Gelegenheit zu punkten.
So erging es auch Darci: sie hatte an beiden Tagen kein Wild. Allerdings ließ sie mich am ersten Tag allein auf dem Feld zurück und sie verabschiedete sich am Horizont, wo sie eine private Jagd für sich allein machte. Anders ausgedrückt: sie war aus der Hand. Eliminé.
Am nächsten Tag war sie konzentrierter und zeigte eine ausbalancierte, weite Suche auf einem Luzernenfeld. Nach einem 2-maligen Vorstehen ohne Resultat beschlossen die Richter jedoch, sie zu eliminieren (???).
Piper hatte an beiden Tagen in ihrem Gang Hühner. Leider fanden aber in beiden Fällen ihre Partnerhunde das Wild vor ihr. Besonders am 2. Tag tat es mir sehr leid, denn die Hündin zeigte mit ihrer Partnerin "Eben des Quatres Roches" eine wunderschöne, weite und schnelle Suche.
Die französische Gordon Setter Hündin wurde geführt von Wilfrid Duneau. Ein Führer, mit es mir Freunde gemacht hat, gemeinsam über das Feld zu gehen, weil er sportlich, fair und vor allen Dingen leise seinen Hund dirigierte, was man leider nicht von allen Hundeführern auf dieser Veranstaltung sagen konnte. Beide Hunde waren in ihrer Leistung gleichauf. In einer sehr weiten Schleife befand sich Eben vor Piper und machte an der Feldkante den entscheidenden Punkt. Dieses Ende hätte ich mir für Piper auch gewünscht.
Ergebnisse Coupe d'Europe 2014
Einzelergebnisse
21. März 2014
Fidelio du Clos du Capitainerie (Suisse) – 1. TB
Callune (France) – 2. TB
22. März 2014
Eben des Quatres Roches (France) – 1. Exc
Ego du Grand Valy (Suisse) – 2. Exc.
Fidelio du Clos du Capitainerie (Suisse) – 3. TB
Gesamtergebnisse
Equipe d'Europe: Suisse (Schweiz)
Champion d'Europe: GSR Fidelio du Clos de la Capitainerie, Führer: F. Boitier
Championesse d'Europe: GSH Eben des Quatres Roches, Führer: W. Duneau
Richter/Juge:
H.Göldlin (CH) A. Bonacina (I), J. Beillard (F)