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En France
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Die Champagne ist für die nächsten 14 Tage unser zeitweiliges Zuhause. Unsere Unterkunft ist ein kleines Häuschen mit einem eingezäunten Garten, in dem sich die Hunde frei bewegen können.
In der ersten Woche ist Training für alle Hunde und in der zweiten Woche Prüfungen für Tiia, Akira und May angesagt. Die ersten sechs Trainingstage haben wir mittlerweile hinter uns gebracht. Die Flächen sind wie immer hier in dieser Gegend: weit und offen. Das Gelände ist leicht hügelig, das Wildvorkommen durchwachsen.
Das Wetter ist leider ebenfalls durchwachsen: Regentage wechseln sich mit bewölkten Abschnitten und gelegentlich auch mit einigen wenigen sonnigen Tagen ab. Noch dominiert das schlechte Wetter, ab der zweiten Woche soll es etwas besser werden.
Durch die immerwährende Feuchtigkeit sieht das Auto aus wie nach einer Ralley Paris-Dakar. Von innen und außen mit heller Lehmerde bedeckt, die sich nur sehr schwer löst.
In unserem Trainings-Terrain wohnen einige wenige Hühner. Es gelingt uns tatsächlich, sie jeden Tag zu finden, wenn auch nicht immer sie sinnvoll für die Hundearbeit zu verwerten, weil sie vorzeitig abstreichen. Ab und zu sehen wir Fasane in den Gräben oder Rändern sitzen, sie sind jedoch eindeutig in der Unterzahl.
Als Punkte-Königin in diesem Jahr erweist sich Tiia: sie findet jeden Tag zuverlässig Wild, steht es vor, bleibt regungslos nach dem Abstreichen. Insgesamt ist sie sehr gehorsam; ihre Suche könnte für meinen Geschmack weiter und stetiger sein.
Akira ist in meiner Truppe diejenige, die nicht nur sehr gute, sondern vor allem sehr systematische Suchen zeigt. Auch sie findet häufig die Hühner und steht sie vor. Unerwarteterweise passiert es 2-3 Mal, dass die Hühner nicht abstreichen wollen und statt dessen versuchen, zu Fuß zu entkommen. Da müssen wir schon ordentlich Druck machen, damit die Tiere sich erheben und davonfliegen. Auch hier macht Akira einen souveränen Eindruck: sie zeigt keinerlei Bestreben, hinter den Vögeln hinterherzugehen.
Meine kleine May hat hier in Frankreich den großen Riemen ausgepackt (als ob sie wüsste: "Hey, hier bin ich geboren, von hier komm' ich her"). Die junge Hündin geht unglaublich weit, systematisch und mit einem wunderschönen leichtfüßigen Galopp. Es gelingt ihr mehrfach, Wild zu finden und es vorzustehen. An der Ruhe nach dem Abstreichen müssen wir allerdings noch arbeiten.
Unser "Quoten-Mann" in der Runde, der junge Irish Setter Zion, sammelt hier seine ersten Erfahrungen: weite Felder, interessante Gerüche und überaus interessante Tiere (Hühner & Hasen) auf dem Gelände.
Unser diesjähriger Trainingspartner – der English Setter Lenny – ist meinen schwarzen Mädels ein willkommener Sparringspartner in den Couples, die wir täglich trainieren. Auch dieser Hund findet Hühner und kann sie vorstehen. Das tut er in wunderschöner, ausdrucksstarker Manier und geht dem abstreichenden Wild auch nicht hinterher.
Darci ist natürlich bei unseren Unternehmungen auch dabei, aber sie darf ihr Rentner-Dasein genießen; von ihr wird keine Leistung mehr erwartet. Hier und da darf sie mit Zion eine Fläche absuchen.
Alles in allem bin ich mit dem bisherigen Trainingsverlauf trotz überwiegend schlechtem Wetter zufrieden und gespannt, wie sich die Hunde bei den Prüfungen in der zweiten Wochen schlagen werden. Die Setter scheinen jedenfalls vergnügt und zufrieden, dass sie arbeiten können.