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Erfolgreiche OP
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Man kann noch so viel theoretisches Wissen haben – wenn dem eigenen Hund ein chirurgischer Eingriff bevorsteht, ist alle Theorie Schall und Rauch und man hat doch ein wenig weiche Knie, wenn man ihn am Eingang zum OP Saal verabschieden muss.
So ging es mir zumindest mit meinem alten Schätzchen Darci, als sie vor neun Tagen an der Veterinärklinik in Gießen operiert wurde. Das chirurgische Team hat jedoch tolle Arbeit geleistet: die Narkose verlief komplikationslos und die Zubildung an Darcis Halsunterseite wurde komplett entfernt.
Im Anschnitt zeigt die etwa 4 cm im Durchmesser große Geschwulst einen drüsigen Charakter, umschlossen von einer bindegewebigen Kapsel. Die Lage und die Struktur lassen darauf schließen, dass es sich um einen Schilddrüsen-Tumor handelt. Tumore entstehen, wenn sich körpereigene Zellen eigenständig, fortschreitend und überschießend teilen. Bösartige (maligne) Tumore neigen dazu, in umliegendes Gewebe einzudringen, es zu zerstören und es zu verdrängen.
Ob die Geschwulst bei Darci bösartig war, lässt sich nicht mit letzter Gewissheit sagen, da sie histologisch nicht untersucht wurde, jedoch muss man davon ausgehen, da es auf einen hohen Prozentsatz von Schilddrüsen-Tumoren beim Hund zutrifft. In jedem Fall war es ein guter Zeitpunkt, die OP bei Darci durchzuführen, da die Zubildung nur an einer Stelle mit dem umliegenden Gewebe etwas verwachsen war, ansonsten sich aber sich gut abgrenzte und dadurch gut herauslösen ließ.
Mein altes Gordon Mädchen hat den Eingriff gut überstanden. Zu Hause angekommen benahm Darci sich wie immer und lümmelte sich bereits kurze Zeit später wieder vollkommen entspannt auf der heimischen Couch. Nur die geschorene Halsunterseite und die Operationsnaht bzw. der darüber liegende Wunderverband ließen darauf schließen, dass ein chirurgischer Eingriff stattgefunden hatte.
Nun, rund zehn Tage nach dem Eingriff wurden heute die Fäden entfernt.
Noch trägt Darci einen dekorativen Schal um den Hals, damit sie sich nicht die Wunde mit den Hinterpfoten aufkratzt. Doch auch der wird bald nicht mehr nötig sein. Über den weiteren Verlauf – ob der Tumor bereits gestreut hat – mache ich mir lieber erst einmal keine Gedanken und hoffe das Beste.