Für eine kurze Weile haben wir zwei Gasthunde: die English Setter Hündin Yoga und ihre knapp fünf Monate alte Tochter Acy (die genaugenommen ACDC heißt).
Damit bewohnen nun fünf Setter unser Haus, toben quer durch den Garten und mittendrin – wie ein Fels in der Brandung – meine Darci. Das Handling von fünf überaus erkundungs- und lauffreudigen Jagdhunden ist per se schon nicht so ganz einfach. Um das Ganze aber auch noch ein wenig anspruchsvoller zu machen, ist gerade Brut- und Setzzeit und Tiia und Yoga sind in der Standhitze.
Einen Tagesbericht aus meinem (gedanklichen) Hunde-Tagebuch gefällig?
Die Protagonisten: Darci, Tiia, May: Gordon Setter / Yoga, Acy: English Setter / ich: Fünf-Hunde-Hüterin auf Zeit
Morgens, 5.30 Uhr. Das kleine weiße Tier (Acy) kläfft, muss raus, die Blase drückt. Ich bin müde, stehe aber natürlich auf und wir drehen eine kleine Runde, bis Acy ihr Geschäft erledigt hat. Anschließend lege mich wieder hin.
Gerade mal 6.40 Uhr, May kläfft. Sie findet, es ist hell genug und wir könnten jetzt alle mal aufstehen. Also stehe ich wieder auf, schnappe Darci und Acy und wir gehen eine kleine Runde Gassi. Kommen zurück, es gibt Frühstück für die beiden. Während sie essen, nehme ich den Rest der Belegschaft (Tiia, May, Yoga) ans Band und wir fahren eine höllisch schnelle Runde mit dem Fahrrad. Die Tour de France würde ich mit diesen drei Hunden am Rad bestimmt gewinnen.
7.30 Uhr wir kommen zurück, uns allen hängt die Zunge und es gibt Frühstück für die drei Grazien. Ich bekomme jetzt endlich auch meine erste morgendliche Tasse Kaffee. Der Tag hat noch nicht mal begonnen und ich bin schon wieder müde.
May und Acy toben durch die Bude, dass die Wände wackeln. Zwischendurch und unbemerkt pieselt Acy ins Zimmer – kann ja mal vorkommen und ich wollte sowieso durchwischen. Ich mag die beiden Youngsters noch nicht in den Garten tun, weil sie in ihrem Spiel wild kläffen und die Nachbarschaft noch schläft. 8.00 Uhr. Ich beschließe, die Nachbarn haben genug geschlafen und bringe alle Hunde – mit Ausnahme von Darci – in den Garten, wo die wilde Party weitergeht.
Irgendwann kehrt Ruhe ein. Ich hole die Settermädels wieder ins Haus, wo sie dann doch mal zwei Stunden schlafen. Sind sie wieder wach, geht es erneut in den Garten, wo sie mit Hingabe tiefe Löcher buddeln, Äste zernagen, aufpassen und laut kläffend melden, wenn jemand am Grundstück vorbeigeht.
Circa 12.30 Uhr drehe ich wieder eine kleine Runde mit Darci und Acy und anschließend nochmal die gleiche Strecke mit Tiia, May und Yoga, da ein Spaziergang mit fünf Settern gleichzeitig in der Brut- und Setzzeit nicht so wirklich pricklend ist. Wir kommen zurück und ich bin müde. Acy bekommt ihr Mittagessen und ich verteile eine Runde Kaustangen an Alle. Ich selbst muss nun zur Arbeit.
Es ist mittlerweile 18.00 Uhr. Ich komme ich nach Hause und gönne mir eine Stunde Pause, bevor ich um 19.00 Uhr wieder mit Darci und Acy eine Spazierrunde drehe. Anschließend packe ich die anderen drei Settermädels ins Auto und wir fahren in ein Gelände, wo ich die Hunde einigermaßen laufen bzw. rennen lassen kann, aber mit Argusaugen aufpassen muss, dass uns kein Rüde quer kommt, da ja Tiia und Yoga in der Standhitze sind. Alles geht gut und wir kommen gegen 20.30 Uhr zurück; für die Hunde gibt es Abendessen. Sage ich schon, dass ich müde bin?
Gegen 21.30 Uhr macht Acy nach einer ausgiebigen Spielrunde mit May endlich die Augen zu und es herrscht himmlische Ruhe. Um etwa 22.30 Uhr geht es nochmals in den Garten zur letzten Pipi-Runde. Alle Hunde schlafen. Ich auch. Bis zum nächsten Morgen um 5.30 Uhr.
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