Vor einiger Zeit stellte sich beim Kraulen an Darcis Halsunterseite eine ca pflaumengroße Beule dar - ein sog. ‚Zufallsbefund‘. Die Lage und die Anordnung der Zubildung deutet darauf hin, dass es sich wahrscheinlich um einen Schilddrüsen-Tumor handelt.
Die Schilddrüse des Hundes setzt sich aus einem linken und einem rechten Lappen und einem Mittelstück zusammen. Sie liegt beidseits neben der Luftröhre, in der Nähe der Halsschlagader und wichtiger Nerven. Sie produziert das Hormon Tyhroxin, das Einfluss auf verschiedene Stoffwechselvorgänge nimmt (z.B. Wachstum, Organentwicklung, Nervensystem). In der fachspezifischen Literatur wird folgendes angegeben:
- Schilddrüsen-Tumore sind beim Hund selten
- sie sind fast immer maligene (bösartig),
- wachen daher häufig in Luftröhre, Blutgefäße oder Speiseröhre ein
- in über 40% der Fälle kommt es zu Fehlfunktionen der Schilddrüse
- bei 10% der Hunde kommt es zu einer übermäßigen Produktion an Schilddrüsen-Hormonen mit systemischen Nebenwirkungen
Bei Darci liegt schon seit einigen Jahren eine Unterfunktion (Hypothyreose) vor, die medikamentös behandelt wird. Eine aktuelle Blutanalyse hat ergeben, dass trotz Zufuhr von Thyroxin in Tablettenform die Unterfunktion nicht behoben ist.
Darci ist gut drauf, munter und in guter körperlicher Verfassung; ihre Blutwerte (mit Ausnahme der Schilddrüsen-Werte) bestätigen das. Noch steht der Röntgenbefund aus, doch ich gehe davon aus, dass der Tumor (noch) keine Metastasen gebildet hat. Er ist außerdem frei verschieblich, so dass ich hoffe, dass die Zubildung in einer Operation komplett und komplikationslos entfernt werden kann.
Jedoch muss ich mir eingestehen: trotz aller theoretischen Kenntnisse bleibt ein mulmiges Gefühl...