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Reiseberichte

Jagd-WM 2013

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Eine ganz besondere Veranstaltung steht vor der Tür: die Jagd-Weltmeisterschaft 2013 in Nin (Kroatien).

EU-Championat 2012

gordon setter gruppe

Drei Wochen Training, Prüfungen und das Europa-Championat für Gordon Setter in Frankreich - da kann man einiges erzählen...

Training in Kroatien

vorstehen setter

Für eine Woche mal eben 1.400 km nach Kroatien zum Trainieren? Klar doch! ... und darüber haben wir Tagebuch geführt.

Beitragsseiten


5. Trainingstag - 11.10.12

Über Nacht hat es erneut geregnet und der Himmel ist bewölkt, als wir mit den Hunden starten. Keine Sonne, kein/wenig Wind = keine Hühner könnte ich hier niederschreiben. Nur Darci findet wie all' die Tage zuvor eine Kette; und wie die gesamte Zeit zuvor verhält sie sich mustergültig am Wild. Vielleicht hätte ich mich mit ihr doch für die Jagd-Weltmeisterschaft bewerben sollen?  Schließlich findet dieses Ereignis (für das sich in Deutschland bedauerlicherweise gerade mal eine Handvoll Leute interessiert) nächste Woche ca. 600km von hier entfernt in Serbien statt… und nur zu gern wäre ich dabei *aber-das-ist-ein-anderes-Kapitel*.

gordon setter

Die Temperaturen steigen heute auf 22°C, es weht die "Juga" wie der Einheimische so sagt. Das bedeutet, dass der Wind vom Landesinneren kommt und es sehr drückend + warm ist. Der Gegensatz dazu ist die "Bura"; der Wind, der vom Meer bläst und kühle Luft heranführt.

Unsere Hunde sind heute im wahrsten Sinne des Wortes 'hundemüde'; weder finden sie Wild, noch halten sie in den Suchengängen lange durch und ihre Konzentration ist als bescheiden zu bezeichnen. Das Nachmittags-Training fällt dementsprechend kurz aus. Anzumerken ist lediglich, dass Darci erneut als Einzige wilde Wachteln (auf Kroatisch "Prepelice") findet. (M)ein Glücks-Hund!

 So in etwa sehen unsere Trainings-Einheiten aus:

Zum Aktivieren des Videos bitte Foto anklicken. Das Video wird von der Platform YouTube bereitgestellt.
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6. Tag 12.10.12

Unser letzter Tag beginnt erneut mit Regen, der sich über Mittag zu Sturzbach-ähnlichen Niederschlägen ausweitet. Das Laufen über die Felder gleicht mehr einer Wasserschlacht, denn die Wiesen, Gräben, Vertiefungen und Mulden im Gelände stehen randvoll unter Wasser.

'Nie und nimmer' denke ich 'werden wir heute Wild finden'. Falsch gedacht. Heute finden die Hunde nicht nur Rebhühner, Fasane und Wachteln sondern auch Bekassinen. Der jungen English-Setter-Hündin von Nina gelingen in einem Gang gleich 3 Punkte. Wow!

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Mein persönliches Highlight ist die Arbeit mit Tiia: sie kann heute nicht nur zweimal hintereinander zwei verschiedene Rebhuhnketten punkten, sondern bleibt vollkommen regungslos, als die Tiere abstreichen, so dass ich meinen Junghund in aller Ruhe anleinen (und fotografieren) kann. Allein für diesen Lern-Effekt hat sich der lange Weg gelohnt.

Trotz der widrigen Bedingungen haben wir heute noch einen kurzen Trip nach Zadar gemacht; leider hatten wir nicht allzu viel Zeit, um diese historische Altstadt zu besuchen. Schade, es gibt so vieles zu besichtigen und man müsste sich eigentlich viel mehr Zeit dafür nehmen.

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Der Vollständigkeit halber schreibe ich noch einige Dinge nieder, die uns ebenfalls im Laufe der Woche untergekommen sind.

Von 1991 - 1995 herrschte Krieg im Land. Die Kroaten kämpften gegen die Serben (siehe auch Kroatenkrieg - WIKIPEDIA) und von unseren Wirtsleuten haben wir erfahren, dass z.B. eine Kriegslinie nur wenige Kilometer hinter Zadar lag. Die äußeren Spuren des Krieges sind in Küstennähe weitestgehend getilgt, weiter im Landesinneren jedoch immer noch sichtbar und in einigen Landesstreifen warnen noch immer Hinweisschilder davor, sie zu betreten, weil hier Minen liegen. Unsere Vermieterin erzählte uns, wie das Leben in dieser Zeit war und wie sehr sie unter der Situation gelitten haben. Ich fasse es mal so zusammen: kein Strom, kein Wasser, tägliche Todesangst - für uns unvorstellbar.

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Die Menschen in der Küstenregion Kroatiens leben hauptsächlich vom Tourismus. Dieser ist auf wenige Monate im Jahr beschränkt; außerhalb dieser Zeit gibt es nur wenig Arbeit. Selbst wenn man einen Arbeitsplatz hat, ist nicht gesagt, dass man auch rechtzeitig seinen Lohn bekommt. Und wenn man ganz viel Pech hat, bekommt man gar keinen Lohn, weil der Arbeitgeber einfach pleite gegangen ist. Ganz grundsätzlich verdienen die meisten Leute nicht allzu viel und müssen sehen, wie sie wirtschaftlich über die Runden kommen.

Viele Häuser sind daher in halbfertigem Zustand – man baut halt so, wie man gerade Geld hat. An allen Häusern sieht man Nutzgärten, in denen Gemüse und Obst für den Eigenbedarf und für den Verkauf angebaut wird. Auch kann man überall regionale Produkte (Olivenöl, Schnaps, Wein usw.) direkt vom Erzeuger erwerben. Das mag auf den Touristen recht idyllisch wirken, für die Leute geht es jedoch schlicht und einfach um finanzielle Einnahmen.

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Nutztiere wie Esel, Hühner, Gänse, Kühe usw. sieht man nicht in Küstennähe. Da diese Tiere Dreck und Krach machen und damit die Touristen stören, ist ihre Haltung reglementiert.

Hunde zählen hier ebenfalls zu den Nutztieren; sie haben bestimmte Aufgaben zu erfüllen (Hüten, Wachen, Jagen). Können Hunde ihrer Aufgabe nicht mehr nachkommen, weil zu alt oder krank oder einfach nicht mehr nutzbar, so  entledigt man sich ihrer (auf Nachfrage sagte man mir, der Tierarzt würde sie einschläfern, ich allerdings habe den Verdacht, dass man sie erschießt, weil billiger).

In den Städten mag die Situation ein wenig anders sein, doch auf dem Land werden Hunde grundsätzlich außerhalb des Hauses gehalten, es sei denn, es handelt sich um sehr kleine Vertreter, die als Schoßhunde dienen. So ist es hier durchaus üblich, Hunde in sehr kleine Zwinger zu sperren, sie an kurzen Stricken anzubinden oder anzuketten. Ein Hund hat hier keine eigenen Bedürfnisse - er  hat lediglich die Aufgabe, dem Menschen in irgendeiner Weise zu dienen.

Nichts desto trotz sind die Kroaten freundliche Leute: hilfsbereit, gast- und vor allem sehr kinderfreundlich. Unsere jüngste Reise-Teilnehmerin Lilly, 6 Monate alt, hat dies besonders zu spüren bekommen. Sie kam aus dem 'fröhlich-sein' gar nicht mehr heraus.

baby lilly

Wir alle wären gern noch eine Weile hier geblieben, doch morgen geht es nach Hause.
Daher sind dies hier die letzten Eintragungen. Deutschland, wir kommen!

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