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hundeerziehung

Das Tier "Hund" reagiert auf Erfahrungen, die er macht und auf Empfindungen, die er mit Situationen verknüpft. Keinesfalls liegt seiner Aktivität eine logische Überlegung zu Grunde, denn der Hund ist trotz aller Intelligenz kein Mensch.


Der nachstehende Erziehungsleitfaden mag Ihnen ein paar grundsätzliche Überlegungen an die Hand geben, damit Sie Ihren Hund besser verstehen.


Verknüpfen Sie grundsätzlich erwünschte Verhaltensweisen Ihres Hundes mit einem Wort (= Kommando) und einem positiven Erlebnis für Ihren Hund (Belohnungshäppchen, Freudeäußerungen, Streicheleinheiten); unerwünschtes Verhalten hingegen sollte von Ihnen immer korrigiert werden.

Befehle lernt der Hund dadurch, daß Sie ein Kommando geben, der Hund agiert (oder auch nicht) und Sie innerhalb von 2-3 sec (!!!!) darauf erzieherisch reagieren. Befehl und Ausführung müssen vom Hund miteinander verknüpft werden können. Erzieherische Maßnahmen, die im großen zeitlichen Abstand zu der Aktion des Hundes liegen, kann der Vierbeiner nicht in Zusammenhang zu seiner Tat bringen.




Ein Hund benötigt eine gleichbleibende Rangordnung und feste Regeln, die immer gelten. Nur dann kann er seinen Chef - in diesem Fall Sie als Hundebesitzer - einschätzen. Im täglichen Umgang mit dem Hund im Alltag und keinesfalls während einer einzelnen wöchentlichen Übungsstunde im Erziehungskurs wird daher festgelegt, ob Sie ein guter und souveräner Rundelführer sind.

Dazu gehört beispielsweise:
  • daß Sie bestimmen, wo Ihr kuscheliger Liebling liegt - nur wenn Sie es gestatten, darf er auf dem "Menschen"-Sofa liegen und dies nicht selbständig entscheiden;
  • daß der Hund Abstand hält, während Sie essen; im Rudel heißt es ja auch, dem Alpha-Tier Respekt zu zollen;
  • daß Sie keine Futterbrocken vom Tisch abgeben; Sie als Rudelführer essen zuerst und geben von Ihrer "Beute" nichts ab;
  • daß Ihr Hund weichen muß, wenn er Ihnen im Weg liegt; verlangen Sie von ihm, daß er aufsteht, damit Sie vorbeigehen können;
  • daß - wenn Sie aus der Haustür gehen - grundsätzlich Sie vorangehen, der Hund muß warten;
  • daß Sie bestimmen, wann und wie lange gespielt wird – auch wenn Ihr Vierbeiner noch so herzerweichend schaut.
Grundsätzlich wird der Hund nur dann zuverlässig gehorsam, wenn Sie ein guter Lehrmeister sind, häufig mit ihm üben, sein Verhalten richtig abschätzen und sich selbst kritisch prüfen, ob auch Sie richtig reagiert haben.

setter erziehung


Herrchen sagt "Platz", Frauchen sagt "Sitz". Der Hund ist irritiert, auf wen soll er nun hören? Sind mehrere Personen für den Hund zuständig, einigen Sie sich vor den Übungen, wer zunächst erst einmal dem Hund die Grundübungen beibringt.

Wenn der Vierbeiner - meist schon nach kurzer Zeit - verstanden hat, was z.B. "Platz" bedeutet, kann auch ein anderes "Hundemeute"- Mitglied mit ihm trainieren.

Aber aufpassen: Jeder hat seine eigene Art, Befehle zu geben. Einigen Sie sich vorher auf die gleichen Befehlsworte und beobachten Sie sich auch gegenseitig beim Training: Was macht der Andere evtl. anders? Auf die menschlichen Unterschiede muß sich der Hund erst einmal einstellen.

Nicht gerade förderlich für die Erziehung des Hundes ist es, wenn Einer mit dem Hund trainiert und ein Anderer, der auch mit ihm Gassi geht, ihm alles durchgehen läßt, nach dem Motto: der Partner wird’s schon richten. Das nutzt der schlaue Vierbeiner sofort aus. Für den häuslichen Bereich gilt: Wenn mehrere Personen im Haushalt leben, sollten nicht alle auf das Tier einreden, sondern nur einer erzieherisch vorgehen.

Auf diese Weise erleichtern Sie vor allem Ihrem jungen Hund den Einstieg: Er muß sich nicht auf verschiedene Personen konzentrieren und lernt zunächst einmal das Wesentliche.




Kennen Sie diese Situation? Der Hund steht einige Meter von Ihnen entfernt und schnuppert ganz interessiert an einer besonders gut duftenden Stelle oder kaut auf irgendetwas Undefinierbarem herum.

Sie haben ihn schon mehrfach gerufen, doch er kommt einfach nicht. Und dann sagt man: "Fiffi, wirst du wohl hierherkommen, Fiffi laß das, ich habe dir gesagt, das ist Pfui, jetzt komm endlich hierher... Fiffi, ich warne dich ..." usw.

Es stellt sich die Frage, worum geht es hier eigentlich? Pfui, Hierher oder Fiffi?

Vermeiden Sie es, endlos auf Ihren Hund einzureden - beschränken Sie sich auf wenige, wichtige Worte. "Verpacken" Sie die Kommandos nicht in langen Sätzen, das Tier kann Ihnen nicht folgen. Gewöhnen Sie sich besser folgendes Schema an: Rufen Sie freundlich den Namen des Hundes (um seine Aufmerksamkeit zu wecken) und geben dann ein einfaches Kommando.

Und vor allen Dingen: Vermeiden Sie es, nur den Namen des Hundes ohne Befehl auszusprechen. Von seinem Namen hat der Hund nichts, er weiß nicht, was Sie von ihm wollen!




Für Ihren Hund zählt nicht nur das Kommando, sondern auch Ihre Stimme und Ihre Körperhaltung. Diese beiden Faktoren sollten Sie bei den Übungen unterstützend einsetzen.

Ein Beispiel: Wenn der junge Hund herangerufen wird, rufen Sie ihn freundlich (!!!) bei seinem Namen, sagen dann z.B. "Hierher" und klatschen Sie zusätzlich in die Hände. Und vor allen Dingen: machen Sie ein freundliches Gesicht!

Untereinander orientieren sich die Vierbeiner ja auch nicht nur an bestimmten Lauten (Bellen, Knurren, Fiepen), sondern auch am Mienenspiel (z.B. Schwanz zeigt nach oben, Ohren sind zurückgebogen und die Zähne freigelegt - Alarmzeichen: "Achtung, ich beiße!")

Wenn der Hund ein Kommando korrekt ausgeführt hat, loben Sie ihn - aber richtig!!! Ihre Stimme wird euphorisch und hoch. Im anderen Fall, d.h. wenn er etwas tut, was er nicht soll,  wird die Stimme dunkel und drohend. Für den Hund sollte Ihr Gemütszustand hör- und sichtbar sein.

Grundsätzlich sollten Sie mit Ihrem Hund im normalen, ruhigen Tonfall reden und eine entspannte Körperhaltung einnehmen. Wenn Sie sich zum Dauerbrüller entwickelt haben und sich zusätzlich ständig bedrohlich über Ihren Hund beugen, wird der Hund Sie als ständig drohendes und knurrendes Meutemitglied einschätzen. Er wird Ihnen lieber aus dem Weg gehen.

Wenn Sie Ihre Stimme nuanciert einsetzen und ein Kommando auch mimisch unterstützen, dann lernt der Hund mühelos, welche seiner Reaktionen von Ihnen erwünscht, bzw. unerwünscht sind.




Welche Worte Sie für einen Kommando benutzen, ist letztendlich egal - aber auf konsequente Umsetzung sollte unbedingt geachtet werden.

Wird z.B. der Befehl "Hierher" gegeben, doch der Hund bleibt in einem gewissen Abstand von Ihnen stehen, sollten Sie sich damit nicht zufriedengeben.

Achten Sie darauf, daß Kommandos korrekt und zügig ausgeführt werden! Jede zeitliche Verzögerung und Nachlässigkeit in der Umsetzung eines Kommandos birgt die Gefahr, daß sich Fehler in der Ausführung einschleichen.

Diese Konsequenz sollte nicht mit Härte verwechselt werden. Sie sollten sich lediglich mit Ihrem Befehl durchsetzen. Dieses "sich durchsetzen" muß auf die körperliche und seelische Konstitution Ihres Hundes abgestimmt sein.

Und noch eins: Bleiben Sie bei den einmal gewählten Kommandos, damit der Hund auch tatsächlich weiß, was von ihm verlangt wird.




Falls Sie die Vorstellung haben, daß Ihr Hund mit 1 x wöchentlichem Training gehorsam wird - vergessen Sie diese.

Stellen Sie sich vielmehr darauf ein, daß Sie gerade mit einem jungen Setter über Wochen und Monate trainieren müssen. Das heißt im Klartext, viel Zeit investieren.

Alle Gehorsamsübungen können/sollten jeden Tag wiederholt werden. Während eines Spaziergangs ergibt sich die Möglichkeit, verschiedene Übungen in wechselnder Reihenfolge zu wiederholen. Falls Ihr junger Hund allerdings beim "Gassi-Gehen" zu sehr abgelenkt wird, suchen Sie sich besser eine ruhige Ecke im Wohnzimmer oder im Garten. Sollten Sie oder Ihr Hund einen schlechten Tag haben, lassen Sie die Übungen besser ausfallen.

Achten Sie darauf, ob Ihr Vierbeiner konzentriert genug mitarbeitet. Gerade einem jungen, ungestümen Hund sollte man vor den Übungen Zeit geben, erst einmal „Dampf“ abzulassen. Und falls Sie bemerken, daß die Konzentration nachläßt, hören Sie nach kurzer Zeit auf. Beenden Sie Übungen immer mit einer korrekt ausgeführten Aktion, für die Sie den Hund gut loben können.




Ist der Hund nicht im jagdlichen Einsatz, so dienen die Spaziergänge  mit ihm neben der körperlichen Bewegung auch der Beschäftigung seiner Sinne. Benutzen Sie den täglichen Gassi-Gang z.B. dazu, Grundgehorsamsübungen zu wiederholen, zu variieren und zu erweitern.

Versäumen Sie es nicht, interessante Pausen zu machen (Bewegungsspiele mit Ball und Stock, Versteckspiele, Suchspiele nach dem Beute/ -spielzeug u.ä.).

Der junge Hund sollte lernen: Wo Herrchen/Frauchen ist, ist immer was los. So stellen Sie sicher, daß sich der tatendurstige Vierbeiner nicht eventuell andere interessante "Beschäftigungen" sucht (Hasen hetzen, Radfahrer oder Jogger verfolgen, uvm.)



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