Infektion
Hunde können sich unabhängig von Rasse und Alter auf vielfältige Weise mit Würmern infizieren.
Spulwürmer und Hakenwürmer kommen bei Hunden aller Altersstufen vor und werden über den Fang oder über die Haut aufgenommen. Welpen können sich bereits im Mutterleib oder über die Muttermilch mit Würmern anstecken. Hat die Mutter Wurmeier verschluckt, so entwickeln sich in ihrem Körper Wurmlaven, die durch den Körper wandern. Im Verlauf der sog. "Larven-Wanderung" erreichen die Parasiten über das Blut auch die Gebärmutter und die Milchdrüsen der Hündin. Von hier aus infizieren sie die ungeborenen Welpen bzw. werden über den Saugakt auf die geborenen Welpen übertragen.
Später kann sich der Hund beim Schnüffeln, Lecken oder gar Fressen an/von kontaminiertem Kot mit Würmern anstecken. Die im Kot vorhandenen Wurmeier sind sehr klein und können mit dem bloßen Auge nicht erkannt werden; sie sind sehr widerstandfähig und bleiben über Monate, teils Jahre ansteckend. Durch andere Tiere/Hunde, durch den Menschen, durch Erde und Wasser können sie - unabhängig von sichtbaren Kotspuren - nahezu überall hingetragen werden. So können Wurmeier mit Schuhen und Kleidung oder auch vom Hund im Fell und an den Pfoten in die Wohnung getragen werden. Nimmt der Hund die Wurmeier bei der Fellpflege auf, so gelangen sie in dessen Darm und entwickeln sich dort weiter.
Bei Bandwürmern sind rohes Fleisch, kleine Beutetiere wie Mäuse, Vögel, Nagetiere oder verschluckte Flöhe vorwiegende Ansteckungsquellen.
Frisst der Hund kleine Beutetiere, wie z.B. Mäuse, die ihrerseits entsprechende Entwicklungsstadien des Fuchsbandwurmes tragen, so kann sich der Hund ebenfalls mit dem Fuchsbandwurm infizieren. Mit dem Hundebandwurm steckt sich der Hund vor allem dann an, wenn er mit rohem Fleisch gefüttert wird. Hier sind insbesondere Innereien (Lunge, Leber) zu nennen, die im Vorfeld nicht ausreichend erhitzt (10 Min, mind. 65°C) oder ausreichend lange gefroren (1 Woche, -17° bis -20°C) wurden. Der Gurkenkernbandwurm wird durch infizierte Flöhe übertragen, die der Hund - zumeist unbeabsichtigt - bei der Fellpflege verschluckt, wenn er über das Fell leckt.
Die Ansteckung mit Herzwürmern erfolgt über infizierte Steckmücken (Moskitos), die als Zwischenwirte fungieren. Infizierte Steckmücken kommen zwar überwiegend in feuchtwarmen Gebieten Südeuropas vor, jedoch werden in Deutschland zunehmend Herzwurmerkrankungen beobachtet. Die infizierten Hunde stammen meist aus der betroffenen Region oder sie waren mit ihren Besitzern gemeinsam im Urlaub.
Die ausgewachsenen Stadien der Herzwürmer leben beim Hund in Blut- und Lymphgefäßen, im Bindegewebe, in Körperhöhlen und sind häufig in der rechten Herzkammer zu finden. Bedeutendster Vertreter ist Dirofilaria immitis.
Ansteckung des Menschen
Steckt sich der Mensch mit Würmern an, so kann er durch die Wanderungen von Wurmlarven in Geweben und Organen wie Nervenbahnen, Augen und/oder dem Gehirn Schäden erleiden.
Erfolgt eine Infektion des Menschen mit dem Hunde- oder Fuchsbandwurm, so können sich aufgrund des Entwicklungszyklus des Wurms in der Leber oder in anderen Organen (Milz, Niere, Gehirn) „Zysten“ bilden: Flüssigkeitsgefüllte, ein- oder mehrkammerige Blasen, die viele kleine Bläschen enthalten, welche die Vorstufen der fertigen Bandwürmer beherbergen, die sich nach dem Schlüpfen frei in der Flüssigkeit bewegen. Ein Befall mit dem Fuchsbandwurm kann beim Menschen zum Tode führen!