2016 topfoto gesundheit

Beim "Zwingerhusten" (infektiöse Tracheobronchitis, Virushusten) des Hundes handelt es sich um eine hochansteckende Erkrankung der oberen Atemwege, die durch eine Mischinfektion verschiedener, weit verbreiteter Erreger ausgelöst wird.

Auslöser

bordatella bronchisepticaAls Haupterreger des Zwingerhustens gelten das canine Parainfluenzavirus und das Bakterium Bordatella bronchiseptica (siehe Abbildung).

Jedoch sind am sog. "Zwingerhusten-Komplex" häufig verschiedene Viren beteiligt sind, die von Ausbruch zu Ausbruch variieren:  Canines Parainfluenzavirus,  Canines Adenovirus 2, Canines Reovirus, Canines Herpesvirus, Humane Influenzaviren oder evtl. das canine respiratorische Coronavirus.

Die Viren schädigen die Schleimhaut der Atemwege und bereiten so den Weg für bakterielle Infektionen v.a. durch Streptokokken, Mykoplasmen und Bordatellen. Nichtinfektiöse Faktoren wie z.B. schlechte Haltungsbedingungen oder ein schlechter allgemeiner Gesundheitszustand begünstigen die Entstehung der Krankheit.

Krankheitsbild

Das Auftreten der ersten klinischen Symptome der Verlauf der Erkrankung hängt u.a. davon ab, welche Erreger beteiligt sind und welchen Immunstatus die betroffenen Tiere haben.

hustenDurch die Entzündung der luftführenden Wege wie Nase, Kehlkopf, Luftröhre und der Bronchien, entsteht in der Regel ein trockener "bellender" Husten, der oftmals mit Würgereiz verbunden und für den betroffenen Hund äußerst quälend ist. Er kann sowohl in der Ruhe als auch nach Belastung oder Aufregung auftreten und ist zumeist durch leichten Druck auf die Luftröhre auslösbar. Gelegentlich niesen die Hunde und/oder haben Augenausfluss. Das Allgemeinbefinden und der Appetit sind in der Regel ungestört.

Bei günstigem Verlauf der Erkrankung klingen die Krankheitserscheinungen nach ca. 1-3 Wochen wieder ab. Es können sich jedoch auch weitere Symptome wie z.B. Mandelentzündung, Fieber und in seltenen Fällen sogar Lungenentzündung einstellen, deren Ursache in bakteriellen Sekundärinfektionen liegt.

Bei Hunden, die beispielsweise eine bestehende Immunsuppression, Wurmbefall, mangelhaftem Ernährungszustand oder fehlenden bzw. nicht ausreichendem Impfschutz aufweisen, muss u.U. mit einem komplizierten Verlauf gerechnet werden.

Übertragung

hustenDie Ansteckung erfolgt aerogen über Tröpfcheninfektion, die Ausbreitung der Erreger vor allem durch infizierte hustende oder schnupfende Hunde. Die besondere Gefahr besteht darin, dass Viren bereits von augenscheinlich noch klinisch gesunden, aber ansteckenden Hunden ausgeschieden werden können.

Diejenigen Hunde, die viel Kontakt zu Artgenossen haben wie z.B. bei Ausstellungen, Prüfungen, in Hunde- oder Welpenschulen, in Tierpensionen, in Tierheimen, in Hundeauslaufgebieten usw. sind besonders gefährdet an Zwingerhusten zu erkranken.

Behandlung

Die Behandlung beinhaltet die Ausschaltung von Stresssituationen und Haltungsfehlern. Bei schweren Verläufen besteht die Behandlung in der Bekämpfung von bestehenden Sekundärinfektionen durch Gaben von Antibiotika, evtl. hustenstillenden Medikamenten, Fiebersenkern und u.U. von Mitteln zur Erweiterung der Bronchien. Den Tieren sollte Ruhe gewährt werden; Anstrengungen gilt es zu vermieden.

Vorbeugung durch Impfung

zwingerhusten-impfungZur Vorbeugung ist es empfehlenswert, seinen Hund gegen Zwingerhusten impfen zu lassen. Das gilt vor allem für diejenigen Hunde, die einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind: Hunde mit viel Kontakt zu Artgenossen.

Die Impfstoffe decken nicht alle Erreger ab, die beim "Zwingerhusten-Komplex" vorkommen können; jedoch mildern sie deutlich den Verlauf der Erkrankung.

Gegen das canine Parainfluenza-Virus und das canine Adeno-Virus-2 stehen Kombinationsimpfstoffe zu Verfügung, die per Injektion verabreicht werden. Gegen Bordatella bronichseptika gibt es einen Impfstoff, der direkt in die Nase geträufelt wird und somit den Hund bereits an der Eintrittspforte der Erreger gegen die Infektion schützt.

Die Impfung sollte nach einer Grundimmunsierung jährlich wiederholt werden oder gezielt vor bestimmte Situationen (Ausstellungen, Züchtertreffen u.ä.) eingesetzt werden.

 

Kontakt

kontakt

Vereine & Verbände

fci     vdh    logogscd

Follow me

logo Facebook