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An diesem Wochende habe ich Piper und Darci zu den Field Trials couple nach Messas gemeldet, die durch den französischen Gordon Setter Club organisiert werden. Am Sonntag entschließe ich mich kurzfristig dazu, Tiia im FT solo nachzumelden, weil ein Platz freigeworden ist.

1. Tag - 15. März 2014

Ein trüber Samstag bricht an; es ist bedeckt und kalt. Erst gegen Mittag kämpft sich die Sonne durch die Wolken und es wird angenehm warm; der Wind weht beständig und kühl.

Ich habe das Glück nur 10km bis zur Prüfung fahren zu müssen und komme sicher und entspannt morgens in dem kleinen Ort an, der ca. 30 km südlich von Orleáns liegt. Hier treffe zahlreiche bekannte Gesichter. Der ein oder andere Dresseur bzw. Richter erinnert sich an mich und sie begrüßen mich recht freundlich.

Um 10.00 Uhr ist allgemeines Abrücken in die verschiedenen Revierabschnitte. Es gibt 3 Gruppen FT couple á 12 Paare (=24 Hunde) und 2 Gruppen FT solo á 11 Hunde. Demnach fast 100 Hunde, die an dieser Prüfung teilnehmen. Unsere Gruppe startete unmittelbar in der Nähe des Treffpunktes auf kurzbewachsenen Flächen.



Ich sehe Irish und English Setter, den ein oder anderen Pointer, aber nur sehr wenige Gordon Setter in unserer Gruppe. Die Gänge sind zumeist durch ungeheure Rasanz und weiträumige Suchen der Hunde geprägt. Da geht mir glatt das Herz auf und ich weiß schlagartig wieder, warum ich so gern zu den Field Trials nach Frankreich fahre. Gleichzeitig frage ich mich etwas bange, ob meine Hunde diese Leistung auch bringen werden, denn schließlich bin ich nur eine kleine Amateur-Hundeführerin zwischen den Profi-Dresseuren und habe bei weitem nicht die Möglichkeiten, meine Hunde so auf diese Prüfungen vorzubreiten, wie sie es tun. Aber bange machen gilt nicht ...

  • Messas 2014 5759
  • Messas 2014 5784
  • Messas 2014 5771
  • Messas 2014 5667
  • Messas 2014 5757
  • Messas 2014 5789
  • Messas 2014 5686
  • Messas 2014 5682

Gegen Mittag bin ich endlich dran. Zunächst mit Piper, die mit einem Irish Setter Rüden läuft, der von einem französischen Profi-Dresseur geführt wird. Die Hündin startet vom Fleck weg unglaublich dynamisch, weit und schwungvoll. Bereits in der 3. oder 4. realisiert sie einen Punkt an Hühnern. Der Schuss fällt, Piper bleibt vollkommen regungslos neben mir. Der Partnerhund hat sekundiert, somit alles bestens.

In der weiteren Folge der Suche kommt der Irish Setter zwei Mal zu einem eindeutigen Vorstehen und Piper sekundiert. Je länger die Suche andauert, desto größer werden die Schleifen von Piper und es einfach ein Genuss, ihr zuzuschauen. Endlich ist der Gang zu Ende und wir haben ein Ergebnis in der Tasche. Wie es lautet, sagt uns der Richter allerdings nicht, jedoch bekomme ich im Laufe des Tages Hinweise, dass sie mit einer vorzüglichen Bewertung rechnen kann.

Zunächst habe ich noch einen Auftritt mit Darci. Der verläuft allerdings unglücklich: Wir starten auf einem riesigen, blanken, schwarzen Acker ohne Bewuchs und ich frage mich, was wir hier sollen. Darci stellt sich scheinbar die gleiche Frage und setzt sich nach ein-  bis  zwei braven Schleifen auf dem platten Boden weit nach links ab, wo das Gelände schön grün bewachsen ist. Während unser Partner, ein Gordon Setter Rüde, weisungsgemäß seine Schleifen auf der glatten Piste läuft, ignoriert Darci einfach mein Pfeiffen. Hmmmm ... Es wird abgetutet, denn vor uns streichen Hühner ab, die sich auf dieser Fläche befanden. Beide Hunde sind somit raus.

Am Nachmittag ist allgemeines Versammeln und es werden die Platzierungen verlesen. Diejenigen Hunde, die im FT Couple ein 1. Exc und ein CAC bekommen haben, gehen gegeneinander ins Stechen (Barrage) um das CACIT.

Und -  ich mag es kaum glauben - Piper ist dabei! Nun wird mir doch ein wenig mulmig zu Mute. Unsere Konkurrenten sind zwei English Setter, klein, leicht und bestimmt richtige Flitzer.

robins piperZunächst startet Piper mit der English Setter Hündin. Das Feld ist ein abgeernteter, niedriger Maisacker. Beide Hündinnen beginnen ungeheuer dynamisch und Piper bleibt schön im System. Bereits nach drei bis vier Schleifen wird auch schon abgeblasen.

Erneut wird gestartet (dieses Mal mit dem ES Rüden) und erneut geht Piper vom Fleck weg in eine weite, rasante Suche über. Nach kurzer Zeit ist das Spektakel vorbei. Ich hatte nur Augen für meine Hündin und weiß daher nicht, was uns nun erwartet.
Das Richtergremium gibt bekannt:

Robin’s Pipöhr (Piper)

1. Excellent, CAC

et

CACIT !!!!



WUUUUUUUU !!! Ich bin sprachlos, super glücklich und kann es gar nicht richtig fassen ...

Alle Ergebnisse von diesem Tag gibt es HIER


2. Tag - 16. März 2014

Der Sonntag beginnt trüb und nebelig. Es dauert bis zum frühen Nachmittag, bis die Sonne sich durch die Wolken kämpft, dann wird es allerdings recht warm.

Ich bin immer noch ein wenig benebelt von dem Ergebnis des vorherigen Tages und komme gar nicht richtig aus dem Bett. Doch die heutige Prüfung ruft und ich bin ein wenig nervös, weil ich Tiia im FT solo führen möchte. Nicht nur, weil es sowohl für sie als auch für mich eine Premiere auf den französischen Flächen ist, sondern weil ich mir die ganze Zeit vor meinem geistigen Auge vorstelle, wie sie höchstwahrscheinlich Hasen hetzen wird. Das hat sie in den vergangenen Tagen nämlich ausgiebig getan. Nichts desto trotz möchte ich die Chance mit ihr wahrnehmen, sie zu präsentieren.

Versammeln ist wie am Tag zuvor am Rande eines Fußballplatzes in einem kleinen Vereinsheim. Ich werde gebeten, zunächst mit Tiia ins Solo zu fahren, um dann anschließend mit Piper und Darci ins Couple zu wechseln. Also folge ich zunächst der Gruppe für eines der beiden Solos. Wir kommen am Rande einer kleinen Ortschaft an und vor uns liegen nichts anderes als braune Ackerflächen.



Dazwischen einige grüne Wege, am Rand Grünstreifen, mal mehr, mal weniger breit. Au Backe, das wird ja eine interessante Suche. Vor uns startet ein junger Pointer, der sowohl grün bewachsenes Gelände, als auch umgepflügten Acker ablaufen soll. Trotz der widrigen Umstände kommt der Hund an ein Pärchen Hühner, welches er allerdings wirft. Sie fallen gut sichtbar für mich und die Corona auf einem glattgezogenen braunen Acker ein.

puroperän tiiaNun ist Tiia an der Reihe. Links der umgebrochene Acker, rechts die glattgezogene Fläche und in weiter Ferne vielversprechendes Grün am Ortsrand. Meine kleine Hündin beginnt flott und weit, erscheint mir jedoch irritiert über das Gelände – so einen Boden haben wir noch nie abgesucht. Nichts desto trotz lässt sie sich von mir animieren, eine wunderschöne große Schleife bis an den Ortsrand zu drehen.

Wenn hier irgendwo Hühner sitzen, dann in dieser kuscheligen, fast windstillen Ecke. Und prompt kommt Tiia zum Vorstehen. Mein Weg bis zu ihr ist weit und ich sehe schon beizeiten ein Pärchen Hühner fliegen. Ich renne so schnell ich kann, um zu ihr zu gelangen und warte lange, bis ich einen Schuss abgebe, denn im Training ist mein junges Hündchen immer auf dem Schuss dem Wild hinterhergegangen.

Doch dieses Mal geht alles gut, Tiia bleibt brav am Platz. Just als ich sie anleinen will, geht unmittelbar vor uns noch ein Hase weg, der sich gedrückt hatte. Mir bricht der Schweiß aus – nicht nur wegen meiner vorangegangenen Rennerei; ich mag mir ganz nicht ausmalen, was gewesen wäre, wenn …

Die Suche geht weiter und erneut schnalle ich Tiia auf dem braunen Boden. Es ist nicht so ganz ihr Gelände, denn sie wendet ab und an nach hinten und macht keine einheitlichen Suchenschleifen. Nichts desto trotz kommt sie vor einem Querweg zu einem weiteren  wunderschönen Vorstehen. Dieses Mal schaffe ich es, bis ganz nach zu ihr zu gelangen, bevor ein weiteres Pärchen Hühner abstreicht. Der Schuss fällt, Tiia bleibt brav bei mir und wir sind entlassen.

Wir wechseln in die Gruppe für das FT couple. Das Gelände für die Paarsuchen liegt sage und schreibe 50 km weit entfernt und führt über die kostenpflichtige Autobahn. Dort kommen wir gegen Mittag gerade passend zum Picknick im Feld an. Es dauert bis zum späten Nachmittag, bis ich endlich mit Piper bzw. Darci an der Reihe bin.

picknick


Piper
bekommt ein schönes, weitläufiges Gelände, das mit sattem Grün bewachsen ist. Ihr Partner ist ein leichtfüßiger English Setter, der ebenso wie sie weit und schnell die Fläche absucht. Doch die ganze Mühe nutzt nichts, denn die Hunde finden kein Wild. Für Piper daher heute ein "non classé" (wird vergeben bei einer hervorragenden Suche ohne Gelegenheit am Wild).

field trial

Darci bekommt ein ähnliches Gelände zugewiesen, das leicht hangabwärts liegt und auf seiner rechten Seite von einem Zaun begrenzt wird. Leider scheint meine Hündin indisponiert und kommt gar nicht in die Gänge. Ich bin verwundert und sehe mich gezwungen, sie nach einigen Minuten zurückzuziehen. Eliminé.


Am späten Nachmittag findet die Preisverkündung statt. Und anschließend erneut eine Barrage, dieses Mal zwischen einem English Setter und einem französischen Gordon Setter. Der ES gewinnt das CACIT, der Gordon bekommt leider kein CACIT-Reserve.

barage


tiiaDas Ergebnis für Tiia lautet:

1. Excellent, FT Solo

Der Richter ist voll des Lobes, sagt, dass die Suche zwar nicht so brillant gewesen sei, der Hund ihm jedoch ausgesprochen gut gefallen hätte, denn man würde ihm ansehen, dass er jagen wolle und viel Esprit hätte. Die zwei Punkte wären hervorragend gewesen. "Ein Hund mit Zukunft" prognostiziert er. Yeah!

Ich bin mit dem Ergebnis dieses Tages überaus zufrieden, auch wenn es für Piper und Darci keine Platzierungen hab  – das Debüt mit meinem kleinen Wirbelwind ist geglückt!


Die Ergebnisse dieses Tages gibt es HIER

 

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